Zur 9. Hauptversammlung der AGAB trafen wir uns erstmals in Baden- Württemberg und zwar in Mannheim. Treffpunkt war die Neckarbrücke im Zuge der A 6.

Die Eisenbeton-Brücke ist das erste Großbauwerk des Autobahnbaus, sie besitzt sechs Dreigelenkbögen und ist 391 m lang. Baubeginn war am 01. Mai 1934, am 03.10.1935 erfolgte die Verkehrsfreigabe zusammen mit der Autobahn Darmstadt – Mannheim – Heidelberg. 1945 wurden zwei Pfeiler gesprengt, der Wiederaufbau geschah in den Jahren 1947/48 sowie 1950/51.

Im Zuge des 6-streifigen Ausbaus der A 6 wird jetzt die Brücke neu gebaut und zwar als 6-feldrige Hohlkasten-Spannbetonbrücke. Über dem Neckarfluss und seinem Seitenkanal ist die Brücke gevoutet; hier erfolgt die Betonierung im Freivorbau, dagegen über dem Neckarvorland auf Traggerüst. Schlanke Betonstreben zwischen Hohlkasten und Fahrbahnplatte im Abstand von je 5 m verleihen der 408 m langen Brücke eine Leichtigkeit.

Geführt von den Herren Osieja und Staudacker vom Straßenbauamt Heidelberg konnten wir die alte Neckarbrücke und das neue Bauwerk Fahrtrichtung Nord von allen Seiten, von oben und von unten erkunden. Kurz vor Lückenschluss des Freivorbaus war es uns möglich, alle Bauphasen zu studieren. Ein Video zeigte uns zusammenfassend alle Einzelheiten in Kürze.

Gestärkt durch einen Imbiss besuchten wir anschließend - ebenfalls im Zuge der A 6 - die Rheinbrücke zwischen Mannheim und Frankenthal. Die 830 m lange Brücke ist gegliedert in 3 Vorlandbögen links und 6 Vorlandbögen rechts des Rheins, ausgeführt als Massivbögen in graurotem Pfälzer Sandstein, sowie den bei den 308 m langen Stahlrücken über den Fluss mit einem Mittelpfeiler in Strommitte. Noch heute besitzt die Brücke einen Fußgänger- und Radweg im Mittelstreifen.

1939 wurde mit dem Bau begonnen, am 12.12.1940 stürzten die Überbauten unglücklicherweise in den Rhein, dabei waren 37 Tote zu beklagen. 1950 wurde der nördliche Brückenteil dem Verkehr übergeben und erst 1964 konnten beide Fahrtrichtungen frei befahren werden. Die vor dem Krieg an den Rheinufern geplanten vier mächtigen Flankentürme mit Pylonen wurden später nicht verwirklicht.

Mit Unterstützung der Autobahnmeisterei Mannheim-Seckenheim konnten wir das hochinteressante Innere der Vorlandbrücke Ost am Mannheimer Rheinufer besichtigen. Neben vielen kleineren Räumen und dunklen Gängen gibt es hier auch Kammern, die seinerzeit als Luftschutzräume genutzt wurden und in denen im Zweiten Weltkrieg bis zu 300 Personen Schutz vor Fliegerangriffen gefunden haben.

Bericht: Dr.-Ing. Wolfgang Seele, Mannheim

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9. Teffen in Mannheim 27. - 28.09.2003

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